...längs und quer zum Genießen!
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Noch 31. TAG, Samstag 30.8. Also begaben wir uns direkt weiter nach Golden, dort ist noch weit vor der Ortschaft ein Wolfsgehege (www.northernlightswildlife.com). Hier ist jegliche Aufzucht untersagt, lediglich Wölfe aus Zoos oder eben aufgefundene Welpen finden hier unter Führung eines Ehepaares ein neues zu Hause , das zu Studien- und Aufklärungszwecken benutzt wird. Wir wurden ein wenig eingeführt in den Alltag eines solchen Wolfsgeheges und erfuhren auch so einige Verhaltensweisen von Wölfen, ein sehr interessantes Erlebnis. Hier hörten wir auch von einem Grizzligehege in Golden, in welchem zwei verwaiste Grizzlies lebten, deren Mutter den Kampf gegen den Menschen verloren hatte. Auf dieser Fahrt überquerte direkt vor uns ein Kojote die Fahrbahn, ein weiteres Tier in freier Wildbahn, mit dem wir hier in Canada Bekanntschaft machten. In Golden den Stadtcampground geordert, sehr zu empfehlen, da dieser im Gegensatz zum hoch im Berg gelegenen KOA-Campground direkt am Fluss lag und neben den wassernahen auch wunderschöne Waldplätze hatte, aber sich auch direkt am Stadtrand befand. Danach machten wir uns auf zur Gondelbahn von Golden und dem dortigen Bärenrevier. Das ist unter anderem auch ein Anziehungspunkt für die Gondelbahn, von der man direkt in das Gehege Einblick hat, übrigens die höchste hier in British Columbia. Doch es gibt auch die Möglichkeit, direkt mit einem Geländewagen zur Bärenstation www.kickinghorseresort.com zu kommen. Dort wird einer der Bärenforscher, der von Beginn an das Projekt begleitet und Cari & Boo, die zwei verwaisten Grizzlibären aufgezogen hat und von Anfang an für die Bären eine Art Kontaktperson ist, die Führung - die eigentlich keine war - beginnen. Viel erfuhren wir bereits vom Scout, also auch eine kleine lehrreiche Studie vor Ort. Ein 28a großes Mischwaldgelände mit Unterholz und viel Freiflächen war für die beliebten Bären ein neues Zuhause geworden. Das Ziel dieser Anlage ist es, die bärenspezifischen Verhaltensweisen aufzuzeigen um Grizzlies in ähnlichen Situationen eine Chance zum Überleben in der freien Natur zu gewähren. Diese zwei Grizzlies sind seit den frühesten Kindertagen hier aufgezogen worden ohne direkt aufgepäppelt zu werden. Sie müssen sich ihr Futter selber suchen – groß genug ist dieses Gelände dafür - und selbst die (wenn nötig gewordene) Zufütterung erfolgt nicht als direkte Fütterung im herkömmlichen Stil, sondern wird versteckt, sodass die Bären sich ihr Futter schon suchen müssen. Es ist dem Besucher auch nicht garantiert, die Bären immer zu Gesicht zu bekommen, der Guide geht mit uns ein wenig ums Gehege und versucht genauso wie wir die Bären in diesem großen Gebiet zu entdecken, also reine Glücksache! Doch als das Shuttle schon fast wieder zurück mit einer neuen kleinen 2er-Gruppe kam und uns wieder mit hinunter nehmen sollte, beschlossen wir, noch ein Weilchen zu warten und mit den neuen Gruppe wieder zurückzufahren, denn soeben hatten wir den Aufenthaltsort der Bären entdeckt und wollten versuchen, noch ein wenig mehr von ihnen zu erhaschen – deswegen waren wir ja schließlich auch hierher gekommen. Und siehe da, sie trollten sich bis an den Zaun heran und tollten und spielten und wir konnten über eine weitere halbe Stunde diesem Treiben zuschauen. Ein tolles Bärenerlebnis, auch wenn es ein Gehege war, doch die Bären waren schon eher wild als zahm, so putzig sie auch aussehen und so amüsant sie uns auch unterhielten mit ihren Spielereien!!! Ein doch noch toller Tag also wieder, mit vielen Erlebnissen!
32. TAG, Sontag 31.8. Sonntag, also auch mal wieder etwas länger schlafen, aber gegen 12:00 Uhr waren wir bereit, doch für die letzten 300 km haben wir ja auch viel Zeit. Also das noch einmal abfahren, wofür wir zu Beginn unserer Reise wegen Campgroundplatzmangel kaum Zeit hatten: Lake Louise und Banff und was da noch so Interessantes ist. Die Hot Springs in Radium, die zwar ursprünglich als Station eingeplant waren um von dort aus durch den Kootenay National Park nach Calgary zum Endpunkt der Reise zu gelangen, wurden im Laufe der Fahrt immer unmöglicher zu besichtigen. Wir erfuhren bereits früh genug, dass der gesamte Park gesperrt sei außer der Durchfahrtsstraße, die noch freigehalten wird, da große Teile hier in Flammen stehen. Außerdem sind fast alle Quellen dieser Art wohl ähnlich aufgebaut und touristisch überladen, jedenfalls werden dem Besucher weniger die eigentlichen Quellen vor Augen gehalten, sondern die Vergnügungsanlagen, die von Menschenhand erschaffen sich drumherum orientieren, nicht unbedingt ein Muss für uns und die eigentliche Sehenswürdigkeit – der National Park - brannte! Somit genossen wir die Strecke Richtung Lake Louise. Der Weg dorthin brachte uns wieder den Rockies nahe und wir wurden wieder mal mit einem tollen Naturereignis konfrontiert. In Field existiert eine vom Gletscherschmelzwasser entstandene „Nature Bridge“. Ein großes Felsmassiv, was früher ein Wasserfall gewesen war, wurde von den im Schmelzwasser mitgeführten Mineralien derart ausgewaschen, dass diese Brücke im Fels entstand. Die dritte Stufe dieses Naturereignisses wird ein Canyon sein, wenn der Felsen derart unter- und ausgespült ist, dass die Brücke wegbricht. Auf unserem Programm hatten wir auch den Emerald Lake gesetzt und wurden nicht enttäuscht: Der See hatte ein derart intensives Türkis, welches letztendlich auch für seine Namensgebung verantwortlich ist. Diesmal gab’s trotz des Feiertages (Montag) keinen Andrang in Lake Louise, die Hauptsaison war ja auch schon vorbei. Am Spätnachmittag ging’s noch einmal kurz zum Moraine Lake, wo wir mit dem einzigen Tier für den heutigen Tage Bekanntschaft machten, einem Streifenhörnchen – jeden Tag Bären sind ja auch wohl zu langweilig(???) – nein, nicht wirklich! Der See hat ebenfalls ein fantastisches Türkis – reines Schmelzwasser wieder, nur ist der See in diesem Fall durch einen Felsrutsch entstanden, der das Wasser aufstaut. Langsam versinkt auch an diesem Tag die Sonne und genauso naht der Schluss unserer Reise, der ganze Monat August ist bereits verstrichen, dabei geht einem dann schon mal durch den Kopf, dass irgendwann auch diese Reise zu Ende ist. Am Abend dann noch einmal den Ort aufgesucht, doch was wir fanden, war um den Parkplatz, zu dem fast alle Zufahrtsstraßen führen, herum angelegt: eine Ansiedlung von Restauration, Geschäften und Unterkünften in einer netten Art und Weise, Lake Louise.
33. TAG, Montag 1.9. Noch einmal zum Lake Louise und Moraine Lake, um die Farbgebung der Seen auch einmal bei Mittagssonne zu bewundern – herrlich und es hat sich gelohnt! Ursprünglich hieß auch der Lake Louise - Emerald Lake (wegen seiner Farbgebung hatte auch ihn der Entdecker so genannt), doch später wurde er in Lake Louise umbenannt. Beide, der Emerald Lake und der Lake Louise sind allerdings morainischen Ursprungs, also reine Seen, die sich durch Gletscherwasser gebildet haben. Der Moraine Lake ist allerdings eigentlich kein Morainesee im eigentlichen Sinne, denn dieser See ist erst durch einen Bergabbruch – Gerölllawine- entstanden, also eigentlich ein natürlicher Stausee, auch wenn sein Wasser pures Gletscherschmelzwasser ist. Wer allerdings behauptet, nur der Lake Louise sei eine Sehenswürdigkeit, der hat den Moraine Lake nicht gesehen, seine Farbgebung ist noch intensiver und sein Umfeld nicht weniger romantisch als der Lake Louise, gleiches ist vom Emerald Lake zu sagen! Es ist schon wahnsinnig, die Rockies so ausgiebig noch einmal in ihren Eigenarten erleben zu können, ihrer ganzen Macht und Ausstrahlung. Wir haben weiterhin bestes Wetter, nur die Abende werden seit Lake Louise wieder frischer. Am frühen Nachmittag geht’s weiter Richtung Banff auf der 1A. Doch wir sollten heute kein Glück in Bezug auf große Tiererlebnisse mehr haben; es scheint , als habe das Feuer alle Tiere vertrieben. Über Banff hängt eine riesige Smogglocke und der Brandgeruch ist auch hier nicht zu verleugnen. Doch wir suchen noch einmal Banff auf und übernachten hier auf dem stadtnahen Campground, nicht gerade eine Empfehlung wert, aber es lässt sich aushalten! Am Abend noch einen Rundgang gemacht und dabei beschlossen, den nächsten Tag auch noch hier in den Rockies an anderer Stelle zu bleiben, um den Canadaurlaub mit einer letzten Wanderung abzuschließen. Beim Erkunden des Hoodo Trails, nahe gelegen dem Tunnel Mountain Campground, entdeckte Ulla den Mond, den wir später um Mitternacht fotografieren wollten! Jedoch war dieser dann schon verschwunden. Trotzdem ein schöner Nachtspaziergang gewesen!
34. TAG, Dienstag 2.9. Unser letzter Tag in den Rockies, früh nach Banff um noch einmal zu mailen, noch einmal Fotosessions, dann weiter zum Lake Minnewanka, hier wollten wir in einem von uns allen geliebten Gebiet Abschied von den Rockies nehmen. Das Gebiet um diesen See ist einfach gigantisch und lädt immer wieder zu neuen Sehenswürdigkeiten ein, also ein „Muss“ für jeden Rocky-Touristen. Wir machen auf der Route zum Lake Minnewanka direkt den Campground fest, übrigens empfehlens- und reservierungswert (er war sehr gut besucht und es war weder Hochsaison noch langes Wochenende, also ein ganz normaler Dienstag) – er liegt am vorgelagerten Two Jake Lake mit Seezugang. Weiter zum Lake Minnewanka und dort noch einmal ein wenig das Gelände erkundet, vielmehr ist nicht möglich, die Sonnenallergie macht immer noch zu schaffen und hier ist’s immer noch sehr heiß, strahlender blauer Himmel und so auch strahlende Sonne. Doch ein weiteres Tiererlebnis überraschte uns hier neben einem einzelnen Deer am Straßenrand: Kurz nach der Ankunft begegneten wir einer hier häufiger vorkommenden Tierart. Eine ganze Mountaingoatherde mit ihren Jungen schien sich hier wohl zu fühlen. Einfach super, den letzten Tag in den Rockies noch einmal direkt mit der hiesigen Tierwelt in Berührung gekommen zu sein. Am Spätnachmittag dann noch einmal alle zusammen den Two Jake Lake abgelaufen, wobei uns auch heute wieder die Mountaingoatherde über den Weg lief. Am späten Abend in unseren Stühlen direkt am See die Ruhe und Gewalt, die von den Rockies ausgeht, in uns eingezogen, wohl zum letzten Mal.
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